Gefahren im Winter


Gerade in den Wintermonaten kommt es bundesweit verstärkt zu Feuerwehreinsätzen.

Von der Kohlenmonoxidvergiftung, über den Zimmerbrand, bis hin zum Hochwasser, vermissten oder im Eis eingebrochenen Personen. Gerade jetzt lauern im Alltag viele Gefahrenquellen, welche schnell zu Unfällen und Unglücken führen können, sich aber bei richtigem Verhalten leicht vermeiden lassen.

Unwetterartige Schneefälle, tauwetterbedingtes Hochwasser, gefrierender Regen: Der Winter stellt uns alle vor neue Herausforderungen. Umso wichtiger ist es, stets gut informiert und vorbereitet zu sein.

Dabei lauern die Gefahrenquellen im Freien und zu Hause.

„Vorbereitung ist wichtig – sowohl bei den Einsatzkräften als auch bei den Bürgerinnen und Bürgern“,

erklärt Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Er appelliert, sowohl den aktuellen Wetterbericht zu verfolgen als auch Warn-Apps (NINA, KatWarn) zu verwenden, die über akute Gefahren informieren. „Umsichtiges Verhalten ist der beste Schutz“, so der DFV-Vizepräsident.

Allgemeine Sicherheitshinweise für die Bevölkerung

Im Folgenden finden Sie wichtige Hinweise für die Bevölkerung, um sicher durch den Winter zu kommen.

Teil 1: Sicherheit zu Hause


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  • Drehen Sie Heizkörper nie ganz ab. Wählen Sie mindestens die gekennzeichnete Frostschutzstellung. Stellen Sie Wasserleitungen in unbeheizten Räumen nach Möglichkeit ab und entleeren Sie die Rohre. Wenn diese Leitungen nicht abgestellt werden können, sichern Sie sie mit einem Frostwächter.

  • Vermeiden Sie offenes Feuer in der Wohnung: Durch unvollständige Verbrennung kann es zur Bildung von Kohlenmonoxid kommen, das zu Vergiftungen führt. Achten Sie beim Heizen mit offenem Feuer (etwa in einem Kamin) auf den korrekten Abzug der Gase. Mehr Informationen: https://www.co-macht-ko.de/

  • Sicherer sind Heizlüfter oder Kachelöfen. Achten Sie bei Heizlüftern darauf, dass dieser ausreichend Abstand zu brennbaren Gegenständen haben. Trocknen Sie keine feuchte Kleidung oder Ähnliches auf Heizung oder Heizlüfter.

  • Achten Sie darauf, dass Steckdosen nicht durch zu viele Heizgeräte überlastet werden. Sorgen Sie beim Einsatz von Gasheizlüftern für gute Belüftung.

  • Lagern Sie Brennmaterialvorräte nicht zu nahe am Ofen, entsorgen Sie heiße Asche nur in feuerfeste Mülleimer oder Mülltonnen.

  • Stellen Sie provisorische Feuerstätten sachgerecht auf, lassen Sie dies am besten von einem Fachmann erledigen. Lassen Sie Heizungsanlagen und Kamine regelmäßig warten.

  • Sorgen Sie beim Schneeschieben dafür, dass Hydranten nicht unter Eis und Schnee eingeschlossen werden. Rot-weiße Schilder an Laternen oder Zäunen weisen auf den genauen Standort hin.

  • Freigehaltene Gullis sorgen dafür, dass das Wasser bei Tauwetter abfließen kann.

  • Wenn sich Eiszapfen bilden, von denen direkte Gefahren ausgehen, prüfen Sie, ob Sie den gefährdeten Bereich absperren können. Möglicherweise lassen sich die Eiszapfen auch ohne Eigengefährdung beseitigen.

Teil 2: Sicherheit auf Winterstraßen


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  • Machen Sie Ihr Fahrzeug „winterfest“ und ggf. überprüfen, damit Sie nicht durch vermeidbare Schäden unterwegs liegen bleiben. Vor allem eine angemessene Winterbereifung ist wichtig!

  • Fahren Sie nie mit zu wenig Kraftstoff los. Vor der Abfahrt ist es ratsam zu tanken – so wird man vor allem bei längeren Reisen nicht mit fast leerem Tank durch einen Stau und den damit einhergehenden Kraftstoffverbrauch etwa für die Heizung überrascht.

  • Ihr Auto muss frei von Eis und Schnee sein! Nicht nur um einen möglichen Ärger mit der Polizei zu vermeiden, sollten Sie Ihr Auto (vor allem alle Scheiben, Spiegel und Lichter) von Eis und Schnee befreien. So werden Sie besser gesehen und haben stets freie Sicht!

  • Fahren Sie im Winter immer mit Licht.

  • Planen Sie für Ihre Autofahrten immer etwas mehr Zeit ein als sonst, das führt zu weniger Stress und Sie können sicher und langsam Ihr Ziel erreichen Oftmals können Straßen nur teilweise befahrbar sein. Ein Zeitpolster ist im winter wichtig und kann Unfälle vermeiden.

  • Überprüfen Sie die Sicherheitsausrüstung Ihres Fahrzeugs: Sind die Warnwesten griffbereit im Fahrgastraum? Wo befindet sich das Warndreieck? Ist der Verbandkasten auf aktuellem Stand? Eine Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse, etwa bei einer Hilfsorganisation, ist immer hilfreich!

  • Wenn es gekracht hat und Sie beteiligt sind: Tragen Sie Ihre Warnweste und sichern Sie die Unfallstelle mindestens mit einem Warndreieck ab. Begeben Sie sich nach der Absicherung wenn möglich hinter die Leitplanke – sie bietet zusätzlichen Schutz vor dem fließenden Verkehr.

  • Führen Sie in Ihrem Auto bei längeren Fahrten eine Decke (bzw. warme Kleidung) mit sich. Wenn Sie für längere Zeit im Stau stehen oder eine Panne haben, haben Sie es immer warm.

  • Bilden Sie in einem Stau eine Rettungsgasse, damit die Rettungskräfte schneller an den Unfallort kommen und umgehend Hilfe leisten können. Häufig treffen Rettungsfahrzeuge (Feuerwehr, Rettungsdienst) zeitversetzt ein; achten Sie auch beim Vorrücken im Stau darauf, dass die Rettungsgasse stets offen bleibt!

  • Altbewährt und trotzdem manchmal vergessen: Die Gurtpflicht gilt in Deutschland für alle Insassen. Achten Sie vor allem auf die korrekte Sicherung von Babys und Kindern.

  • Wenn bei Unfällen der Einsatz der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes notwendig ist, können Sie diese über den kostenfreien Notruf 112 alarmieren. Dieser ist europaweit gültig!

Teil 3: Sicherheit beim Winterausflug


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Ein gefrorener See ist schön anzuschauen, kann aber auch gefährlich sein
  • Meiden Sie bei hohem Schneefall Wälder und Alleen. Instabile Bäume und herabfallende Äste sind nicht nur während, sondern auch nach dem Unwetter gefährlich!

  • Rechnen Sie in Höhenlagen oder exponierten Bereichen mit Windbruch, auch durch morschen Baumbestand.

  • Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst.

  • Betreten Sie nur freigegebene Eisflächen. Für die Freigabe sind die örtlichen Behörden zuständig.

  • Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben (möglichst wenig ruckartige Bewegungen).

  • Vorsicht ist nicht nur bei fließendem Gewässer, verschneiter Oberfläche und bewachsenem Ufer geboten; auch an Ein- und Ausflüssen kann die Eisdicke plötzlich abnehmen. Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein – hier droht Einbruchgefahr!

  • Rufen Sie im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe oder organisieren Sie, dass jemand einen Notruf absetzt! Vor allem bei unübersichtlichem Gelände kann ein Einweiser an einer verabredeten Stelle die Anfahrt der Rettungskräfte erleichtern. Gekennzeichnete Rettungspunkte machen der Feuerwehr das Auffinden einfacher.

Für eine sichere Winterzeit gibt es viele Tipps, oftmals sehr einfach und schnell erledigt - aber auch genau so schnell vergessen und übersehen. Nehmen Sie sich im Winter einfach etwas mehr Zeit und kommen Sie stets sicher an Ihr Ziel. Wenn sich jeder diese Tipps zu Herzen nimmt, muss auch die Feuerwehr weniger oft zu Einsätzen ausrücken.

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit und wünschen Ihnen eine schöne Winterzeit.

Eure Freiwwillge Feuerwehr Kirchberg-Jagst

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Quelle: Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg https://www.fwvbw.de/

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